Handschriften, Drucke und Siglenverzeichnis
Der nachstehende Abschnitt verzeichnet alle Handschriften und frühen Drucke der Chronik, wobei die illustrierten Codices noch einmal separat aufgeführt werden, um deutlich zu machen, dass nicht alle Richental-Codices über Bilder bzw. Illustrationen verfügen, es mithin, was vor allem in der älteren Forschung kaum beachtet wurde, auch reine Texthandschriften gibt. Anzumerken ist ferner, dass es sich bei dem Prager Codex VII A 18 (ehemals St. Petersburger Handschrift) um eine nahezu reine Bilderhandschrift mit knappen lateinischen Bildanmerkungen handelt. Unter Dacher-Versionen sind die Handschriften und Drucke zu verstehen, die sich nachweislich auf den Konstanzer Chronisten Gebhard Dacher zurückführen, der in der Rezeptions-, Diffusions- und Transformationsgeschichte des chronikalischen Werkes in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts eine wichtige Rolle spielte. Wenn vorhanden, werden für alle Handschriften und Drucke auch die entsprechenden Digitalisate verzeichnet. Am Ende der Aufstellung ist die Siglenreihenfolge aufgeführt, wie sie in den drei Editionen zur Anwendung kommt.
I. Handschriften
ANew York, New York Public Library, Spencer Collection, Nr. 32, (ehemals Aulendorf), um 1460
PrPrag, Národní Knihovna České Republiky (Cod. XVI A 17), 14641
KKonstanz, Rosgartenmuseum Konstanz (Inv. Hs. 1), foll. 1r–150r, um 1465
PtPrag, Národní Knihovna České Republiky (Cod. VII A 18), (ehemals St. Petersburg), um 1470
WWien, Österreichische Nationalbibliothek (Cod. 3044), um 14702
EKarlsruhe, BLB Karlsruhe (Cod. Ettenheim-Münster 11), foll. 4r–124v, um 1500
GKarlsruhe, BLB Karlsruhe (Cod. St. Georgen 63), um 1470
St1Stuttgart, WLB Stuttgart, HB V Hist. 22, foll. 115vb–142rb, 1467–1469
WoWolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod. Guelf. 61 Aug. 2°, Anfang 16. Jh.
St2Stuttgart, WLB Stuttgart, Cod. theol. et philos. 2° 76, Bd. 37, 2. Viertel 18. Jh.
SgSt. Gallen, Stiftsbibliothek (Cod. germ 657), pag. 132–228, 15. Jh., 2. Hälfte
IInnsbruck, Ferdinandeum, Sammlung Di Pauli 873, foll. 1r–78v, um 1460
Z1Zürich, Zentralbibliothek (Ms. A 172), foll. 64r–116r, um 1500
Z2Zürich, Zentralbibliothek (Ms. A 80), foll. 35r–73v, um 1475
WiWinterthur, Stadtbibliothek (Perrin Aa 1, foll. 276va–291ra), Mitte 15. Jh.3
LiLindau, Stadtarchiv-Stadtbibliothek, P I 2, 16./17. Jh.4
FFrauenfeld, Kantonsbibliothek, Y 133, 17. Jh., 1. Hälfte5
II. Bilderhandschriften
ANew York, New York Public Library, Spencer Collection, Nr. 32, (ehemals Aulendorf), um 1460
PrPrag, Národní Knihovna České Republiky (Cod. XVI A 17), 1464
KKonstanz, Rosgartenmuseum Konstanz (Inv. Hs. 1), um 1465
PtPrag, Národní Knihovna České Republiky (Cod. VII A 18), (ehemals St. Petersburg), um 1470
WWien, Österreichische Nationalbibliothek (Cod. 3044), um 1470
EKarlsruhe, BLB Karlsruhe (Cod. Ettenheim-Münster 11), um 1500
GKarlsruhe, BLB Karlsruhe (Cod. St. Georgen 63), um 1470
III. Drucke
D1Anton Sorg, Augsburg 1483 (Hain *5610)
D2Heinrich Steyner, Augsburg 1536 (VD 16 R 2202) 6
D3Siegmund Feyerabend, Frankfurt a.M. 1575 (VD 16 R 2203)
IV. Dacher-Versionen7
PrPrag, Národní Knihovna České Republiky (Cod. XVI A 17), 1464
GKarlsruhe, BLB Karlsruhe (Cod. St. Georgen 63), um 1470
St1Stuttgart, WLB Stuttgart, HB V Hist. 22, foll. 115vb–142rb, 1467–1469
WoWolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod. Guelf. 61 Aug. 2°, Anfang 16. Jh.
St2Stuttgart, WLB Stuttgart, Cod. theol. et philos. 2° 76, Bd. 37, 2. Viertel 18. Jh.
D1Anton Sorg, Augsburg 1483 (Hain *5610)
V. Digitalisate von Handschriften und Drucken8
ADie New Yorker Handschrift ist noch nicht digitalisiert, nur einige Illustrationen stehen im Netz (http://digitalgallery.nypl.org/nypldigital/dgkeysearchresult.cfm?advword=spencer+32&s=1&f=8)9, aber der von Hermann Sevin 1881 hergestellte Lichtdruck ist digitalisiert: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/richental1881.
Prhttp://www.manuscriptorium.com/apps/index.php?direct=record&pid=AIPDIG-NKCR__XVI_A_17____449EM91-cs.
KEs liegen kein öffentlich zugängliches Digitalisat, aber drei Faksimiles aus den Jahren 1964, 1965 (21984) und 2013, eine CD-Rom (Die Richental-Chronik: das Konstanzer Konzil von 1414 bis 1418. Rosgartenmuseum) aus dem Jahr 2002, die vom Rosgartenmuseum der Stadt Konstanz herausgegeben wurde, sowie eine Übersetzung ins Neuhochdeutsche aus dem Jahr 2014, vor. Der badische Hofphotograph German Wolf hatte bereits 1869 eine kolorierte photographische Reproduktion der Handschrift (StadtA Konstanz Ae 212) vorgelegt10.
Pthttp://www.manuscriptorium.com/apps/index.php?direct=record&pid=AIPDIG-NKCR__VII_A_18____4BZSZD5-cs. Es gibt ferner ein Digitalisat der Reproduktion der Handschrift unter dem Titel „Konstancskij Sobor 1414–1418. Concilium Constantiense MCDXIV–MCDXVIII“, gedruckt 1875 in St. Petersburg, in der Universitätsbibliothek Heidelberg: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/richental1875.
Whttp://data.onb.ac.at/rep/10036A94.
Ehttp://digital.blb-karlsruhe.de/id/1188071.
Ghttp://digital.blb-karlsruhe.de/id/1188078.
St1http://digital.wlb-stuttgart.de/purl/bsz393684989.
Wohttp://diglib.hab.de/mss/61-aug-2f/start.htm.
St2kein Digitalisat.
Sghttp://www.e-codices.unifr.ch/de/csg/0657.
Ikein Digitalisat, aber seit 1983 Mikrofiche (Ferdinandeum).
Z1http://www.e-manuscripta.ch/zuz/all/content/titleinfo/938642.
Z2http://www.e-manuscripta.ch/zuz/all/content/titleinfo/937638.
D1http://digital.blb-karlsruhe.de/id/1245467.
D2http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0007/bsb00074421/images/ (BSB München).
D3http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0005/bsb00054503/images/ (BSB München).
Weitere Hinweise und Informationen zu den Richental-Handschriften finden sich unter dem Autorennamen „Ulrich Richental“ auch im Handschriftencensus: http://www.handschriftencensus.de.
  • Siglenreihenfolge: APrKWW1EGSt1WoSt2SgIZ1Z2D1
  • A-Version: A → PrW1ESt1WoSt2
  • K-Version: K → WEWoSt2
  • G-Version: G → ESt1SgIZ1Z2D1
1Die Handschrift Pr folgt zwar grundsätzlich A, ist aber – als Dacher-Handschrift – stark bearbeitet, was vor allem im Listenteil zum Ausdruck kommt, wo der Codex teilweise unterschiedlichen Vorlagen folgt, so dass etwa in den cc. 330, 460, 465 und 513 zwischen Pr1, Pr2 und Pr3 unterschieden wird.
2Die Handschrift W folgt im Allgemeinen K, im Listenteil ab fol. 176r aber A und wird deshalb, sofern sie im Listenteil der A-Version Berücksichtigung findet, auch mit der Sigle W1 geführt.
3Zu dieser Handschrift, bei der es sich nicht eigentlich um eine Richental-Handschrift handelt, die aber Michael Richard Buck in die Diskussion eingebracht hat und deshalb hier erwähnt wird, vgl. M. R. Buck, Über Ulrich Richentalʼs Chronik S. 2; ders., Chronik des Constanzer Concils S. 1; H. Strahm, Der Chronist Conrad Justinger und seine Berner Chronik von 1420 (1978) S. 81f.; W. Matthiessen, Ulrich Richentals Chronik S. 106, 110, 408; G. Wacker, Ulrich Richentals Chronik, Anhang II S. XVII; K. Jost, Konrad Justinger (ca. 1365–1438): Chronist und Finanzmann in Berns großer Zeit (Vorträge und Forschungen, Sonderbd. 56, 2011) S. 29 Anm. 81, 419; K. Domanski, Ulrich Richental S. 451; Th. M. Buck, Und wie vil herren dar koment S. 327f.; H. Müller / S. Strupp, Die Franzosen, Frankreich und das Konstanzer Konzil S. 266. Die Handschrift ist in unserem Zusammenhang nur wegen ihres ausführlichen Teilnehmerverzeichnisses interessant; es findet sich foll. 276va–291ra.
4Die aus dem 16. Jahrhundert stammende Augsburger Handschrift, Staats- und Stadtbibliothek, fol. Cod. 263, foll. 147r–178r, auf die mich Christof Rolker verwies, ist keine Richental-Handschrift im engeren Sinne, sondern eher ein später, rudimentärer Auszug, der nur Wappen mit Beischriften enthält, gehört also in den Zusammenhang der Rezeptionsgeschichte. Vgl. W. Gehrt, Die Handschriften der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg 2° Cod. 251–400e (Handschriftenkataloge der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg 4, 1989) S. 13.
5Den Hinweis auf diese Handschrift danke ich Andreas Keller von der Universitätsbibliothek Konstanz. Nach Auskunft der Kantonsbibliothek kann der 180 Blatt starke Textzeuge aufgrund der Wasserzeichen in die Jahre 1618–1632 datiert werden. Wie aus dem Titelblatt fol. 2r und dem Vorwort des Augsburger Druckers Heinrich Steyner an den Leser fol. 3r hervorgeht, handelt es sich um eine Abschrift des zweiten Chronikdruckes von 1536. Die Provenienz ist unklar. Der Textzeuge könnte aus einem Bodenseekloster stammen. Die Handschrift Y 133 folgt jedenfalls der G-Version, das zeigt der Textaufbau des narrativen Chronikteiles foll. 3v–56v in aller Deutlichkeit.
6Vom zweiten Druck der Chronik ist 1936 in Meersburg am Bodensee beim F. W. Hendel Verlag ein unveränderter kolorierter Faksimilereprint erschienen, der in einem 260 Seiten umfassenden Anhang einen „unveränderten Neudruck der von Michael Richard Buck besorgten Ausgabe“ (Tübingen 1882) bringt.
7Gemeint sind Handschriften und Drucke, die auf den Konstanzer Chronisten Gebhard Dacher (ca. 1425–1471) zurückgehen, der in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts eine wichtige Schaltstelle der Richental-Überlieferung war. Vgl. R. Kautzsch, Die Handschriften S. 479f.; G. Wacker, Ulrich Richentals Chronik S. 264–267; B. Konrad, Die Buchmalerei in Konstanz S. 120; K. Domanski, Ulrich Richental S. 212f., 452.
8Hinweise zu vielen Digitalisaten, aber auch andere einschlägige Informationen, verdanke ich u.a. Andreas Keller von der Bibliothek der Universität Konstanz.
9Siehe zu den Illustrationen auch: http://digitalcollections.nypl.org/collections/chronik-des-constanzer-concils#/?tab=about.
10Vgl. J. Klöckler / N. Fromm, Der Bodensee in frühen Bildern. Photographien aus dem Sammlung Wolf 1860–1930 (2005) S. 47.
Ulrich Richental, Die Chronik des Konzils von Konstanz, hg. von Thomas Martin Buck (MGH DE 1, 2019), Handschriften und Drucke.
Ulrich Richental, Die Chronik des Konzils von Konstanz, hg. von Thomas Martin Buck (MGH DE 1, 2019), Handschriften und Drucke Anm. 1.
Ulrich Richental, Die Chronik des Konzils von Konstanz, hg. von Thomas Martin Buck (MGH DE 1, 2019), Handschriften und Drucke Anm. 2.
Ulrich Richental, Die Chronik des Konzils von Konstanz, hg. von Thomas Martin Buck (MGH DE 1, 2019), Handschriften und Drucke Anm. 3.
Ulrich Richental, Die Chronik des Konzils von Konstanz, hg. von Thomas Martin Buck (MGH DE 1, 2019), Handschriften und Drucke Anm. 4.
Ulrich Richental, Die Chronik des Konzils von Konstanz, hg. von Thomas Martin Buck (MGH DE 1, 2019), Handschriften und Drucke Anm. 5.
Ulrich Richental, Die Chronik des Konzils von Konstanz, hg. von Thomas Martin Buck (MGH DE 1, 2019), Handschriften und Drucke Anm. 6.
Ulrich Richental, Die Chronik des Konzils von Konstanz, hg. von Thomas Martin Buck (MGH DE 1, 2019), Handschriften und Drucke Anm. 7.
Ulrich Richental, Die Chronik des Konzils von Konstanz, hg. von Thomas Martin Buck (MGH DE 1, 2019), Handschriften und Drucke Anm. 8.
Ulrich Richental, Die Chronik des Konzils von Konstanz, hg. von Thomas Martin Buck (MGH DE 1, 2019), Handschriften und Drucke Anm. 9.
Ulrich Richental, Die Chronik des Konzils von Konstanz, hg. von Thomas Martin Buck (MGH DE 1, 2019), Handschriften und Drucke Anm. 10.